Alkoholproblemen

Selbsthilfegruppe? Ja, unbedingt!

In der heutigen Zeit gibt es eine Vielzahl an Selbsthilfegruppen (Abkürzung SHG), sodass jeder – egal, ob selbst alkoholkrank oder angehörig – das passende Angebot für sich finden kann. Über Selbsthilfegruppen kursieren natürlich auch Gerüchte und Vorurteile, die wir nicht im einzelnen aufführen wollen, denn sie entsprechen nämlich größtenteils nicht der Realität.

Ganz gleich, welchem Dachverband eine SHG angeschlossen ist oder ob sie als Freie Selbsthilfegruppe aktiv ist – es ist für jeden etwas dabei. Entscheidend sind die Menschen in der Gruppe vor Ort! Wie gehen Sie miteinander um? Wie werden die Gruppentreffen gestaltet? Und die wichtigste Frage ist: Fühle ich mich in der Gruppe wohl?

Selbsthilfegruppen helfen dabei, sich selbst zu helfen

Mit Gleichgesinnten über ein Problem sprechen kann sehr helfen. Das Gegenüber weiß, wovon man spricht und kennt viele Dinge aus eigener (ähnlicher) Erfahrung. Und wenn es einmal kritisch sein sollte, ist man nicht alleine mit seinen Sorgen.

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Selbsthilfegruppen in Deutschland

Die Links öffnen sich in einem neuen Browserfenster:

=> Anonyme Alkoholiker

=> Blaues Kreuz in Deutschland

=> Blaues Kreuz in der Ev. Kirche

=> Freundeskreise Sucht

=> Guttempler – Selbsthilfe und mehr

=> Kreuzbund

Nicht alle Selbsthilfegruppen sind einem der größeren Dachverbände angeschlossen. Es gibt zahlreiche »Freie Selbsthilfegruppen«, die ebenso gute Arbeit leisten:

=> NAKOS – Selbsthilfe-Kontaktstellen bundesweit*

Sogenannte Selbsthilfekontaktstellen gibt es in ganz Deutschland in größeren Städten. Über diese lassen sich sämtliche Selbsthilfegruppen einer Region oder eines Landkreises abfragen. So finden auch Sie die passende SHG in Ihrer Nähe.

Falls Sie dennoch nicht fündig werden, schreiben Sie uns eine E-Mail – wir helfen Ihnen kostenlos und unverbindlich dabei, eine Gruppe in Ihrer Nähe zu finden: info@a-connect.de ¹

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Hilfreiche persönliche Gedanken ...

»Als ich begann (beginnen musste), ... mich mit meinem Thema der "Sucht" ernsthaft zu beschäftigen, stellte ich mir unter anderem selbst die Frage:

"Besuche ich Selbsthilfegruppen, ja oder nein? Welche wäre überhaupt die Richtige? Und ... Wie fange ich an? usw."
Ich setzte mich mit Therapeuten, Mitbetroffenen, Freunden und Bekannten auseinander ... und bekam auch die verschiedensten Antworten.

Der Tenor jedoch war immer gleich: "Selbsthilfegruppen seien wichtig."

Aber was wissen "die" denn schon?
Und viele Abwehrmechanismen setzten ein, wie zum Beispiel:
DIE reden da doch nur die ganze Zeit über Suchtprobleme,
DIE sind sowieso alle bescheuert, jedes Mal dasselbe.........
DAS kann ich mir auf die Dauer nicht "reinziehen",
DAS schaffe ich auch ohne.
(Das ist wohl das beliebteste Argument)

WAS wollen "DIE" eigentlich von mir, außerdem (mal ehrlich) hatte ich auch ein bisschen Angst, und, und, und so weiter!
Man kann die Liste wohl noch endlos fortsetzen ...
(Vielleicht ... lieber Leser erkennst Du Dich hier ein wenig wieder?)

Trotz allem machte ich mich auf die Suche, und siehe da, ich hatte Recht. Meine Angst hatte ich zwar überwunden, aber "DIE" redeten wirklich über Sucht und ... "DIE" meisten waren auch bescheuert.
Doch etwas machte mich unsicher.
Das war: "DIE" führten aber alle ein abstinentes Leben!
Warum? Könnte die Auseinandersetzung mit der Sucht und der Besuch von Selbsthilfegruppen doch so hilfreich für ein neues, trockenes Leben sein?

Heute bin ich mir sicher, Selbsthilfe ist nicht nur hilfreich, sondern für mich unbedingt notwendig.

Aber wie finde ich nun die richtige Gruppe für mich?
Zuerst dachte ich mir: Versuch es noch einmal und dann noch einmal und noch einmal. Dann wurde mir langsam klar, Ich bekomme keine/meine 100 Prozent!
(Vermeidung und Ablehnung durch übergroße Forderungen, Bedingungen!)
Muss ich alles an der Gruppe toll finden?
Muss ich jeden nett finden?
Es ist doch im "wirklichen Leben" auch nicht so.
Manch einer mag hier eine Parallele zu seinem eigenen Suchtverhalten finden –
Ja, ja, lass es nur zu ... es könnte etwas Wahres dran sein.
Ich erkannte für mich, dass es wichtig ist, über meine Sorgen und Ängste, meine Wut und Aggressionen, meine Freude, aber auch Trauer zu reden. Und ich suchte immer noch.

Plötzlich erkannte ich, es müssen keine 100 Prozent sein. Ich traf in einer Gruppe auch den einen oder anderen bei dem/der ich mich wohl fühlte. Sie hörten mir zu (nicht alle), ich bekam Rückmeldungen (nicht von allen), ich konnte aus den Erzählungen von anderen (nicht von jedem) und für mich Stücke herausziehen, ich konnte auch einfach nur, "da" sein, und für mich neue Gedanken fassen ... und ich konnte auch offen über mich reden, weil ich merkte:
Wir haben alle das gleiche Problem!
Keiner war schön, keiner war hässlich, keiner war arm, keiner war reich, keiner war dumm, keiner war schlau –
Nein, wir waren alle einfach nur krank, einfach nur suchtkrank. Wir hatten alle nur ein Ziel – abstinent zu leben und uns gegenseitig dabei zu helfen.

Auf einmal brauchte ich keine ganz tollen Menschen mehr um mich herum. Sie mussten nicht alle gaaanz nett sein. Sie mussten kein gaaanz großes Vorbild für mich sein.
Nein, sie mussten einfach nur da sein.
Ich fühlte mich wohl. Ich fühlte mich fast als normaler Mensch – mit Schwächen und Stärken, aber ich war und bin suchtkrank!
Darum besuche ich MEINE Gruppe, die mich respektiert, mich wahrnimmt und mir schmeichelt ... und ... mir "Saures" gibt, mir niemals nach dem Munde redet und dasselbe von mir erwartet!
Dadurch werde ich gestärkt und oft auch bestärkt in meinem Handeln und Denken, welches ich wiederum der Gruppe zukommen lasse, indem ich sie regelmäßig und pünktlich besuche!
Deshalb hält mich kein Europa-Pokal, kein Kegeln und keine Grillparty davon ab – denn ich erhalte dort Schutz, Kraft und Stehvermögen – für die nächsten 7 Tage!

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