Bewusst und gesund leben
Alkoholkranke Menschen haben meist über Jahre hinweg Raubbau mit ihrem Körper betrieben. Einseitige, unregelmäßige Ernährung und auch mangelnde Körperpflege haben dem Körper sehr zugesetzt. Mit der Abstinenz entsteht auch das Bedürfnis, bewusster und intensiver zu leben. Der Körper kann sich regenerieren und diese Regeneration kann gefördert werden. Das A und O dabei ist gesunde, vollwertige Ernährung und intensive Körperpflege.
Gesunde, vollwertige Ernährung macht Spaß! Es ist ein gutes Gefühl, mit jeder Mahlzeit eine gute Portion Gesundheit zu "tanken". Der Körper dankt es, indem er vitaler und weniger anfällig für Krankheiten wird – zudem lassen sich so manche überflüssigen Pfunde "abwerfen". Manchmal reicht in der Tat eine Umstellung der Ernährung aus, um Gesundheitsstörungen in den Griff zu bekommen.
ANicht umsonst heißt es: "Man ist, was man isst". Vollwertige Ernährung macht es möglich, unvermeidbare Belastungen (Stress, Umweltgifte etc.) besser zu ertragen und schützt vor ernährungsabhängigen Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes, Gicht, erhöhtem Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, Arteriosklerose und vielen anderen Erkrankungen unserer Wohlstandsgesellschaft. Mit Vollwerternährung lassen sich folgende gravierende Ernährungsfehler korrigieren:
- Es werden zu viele Kalorien aufgenommen
- Es wird zuviel Fett, vor allem versteckte Fette in Lebensmitteln, gegessen.
- Es wird das "falsche" Fett gegessen (tierische, gesättigte Fette).
- Die Cholesterinaufnahme ist viel zu hoch.
- Die verzehrte Menge an Fleisch und Fleischwaren ist zu groß, sodass zu viele harnsäurebildende Purine aufgenommen werden. (Gefahr von schmerzhaften Gicht-Anfällen).
- Es wird viel zu viel Raffinade-Zucker gegessen (Süßigkeiten etc.).
- Zu groß sind die aufgenommenen Kochsalzmengen.
- Es werden zu wenig Ballaststoffe gegessen.
Für Fragen zu gesunder Ernährung, die hier nicht beantwortet werden und auch Ernährung bei bestimmten Krankheiten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Schreiben Sie uns einfach:
Zeitgemäße Vollwerternährung - etwas Theorie...
Entscheidend für die Lebensmittelauswahl sind guter Geschmack und der Gesundheitswert der Lebensmittel – wichtige Kriterien dabei sind der Frischezustand, die Naturbelassenheit, die Art der Verarbeitung und der Gehalt an lebensnotwendigen Inhaltsstoffen. Auf Nahrungsmittel, bei deren Herstellung wertgebende Inhaltsstoffe verloren gegangen sind, sollte verzichtet werden. Gemieden werden sollten Lebensmittelzusätze wie zum Beispiel künstliche Konservierungsmittel und Farbstoffe, Nitritpökelsalz und Phosphate.
Pflanzliche Lebensmittel stehen auf dem Speisezettel ganz oben, Fleisch und Wurst spielen eine geringere Rolle. Ein Großteil der Ernährung sollte Frischkost in Form von frischem Obst und Salaten ausmachen wobei Lebensmittel der Saison und Produkte aus ökologischem Landbau und artgerechter Tierhaltung bevorzugt werden sollten. Gewürze machen das Essen schmackhafter und bekömmlicher - an Salz und Zucker sollte jedoch gespart werden. Durch eine wertschonende und frische Zubereitung der Speisen bleiben lebenswichtige Nährstoffe erhalten.
Und so sieht die Praxis aus...
Essen Sie nur so viel, wie Sie tatsächlich brauchen, lieber etwas weniger. Für den persönlichen Kalorienbedarf kann gelten: Bei überwiegend geringer körperlicher Aktivität benötigt Ihr Körper pro Kilogramm Normalgewicht und Tag ca. 28 kcal. – bei mittlerer Körperaktivität ca. 36 kcal. (Normalgewicht ist Körperlänge in Zentimeter minus 100).
Bereiten Sie alle Speisen so einfach, frisch und wertschonend wie möglich – z.B. Pellkartoffeln anstelle von Salzkartoffeln. Bevorzugen Sie Lebensmittel und Speisen, die Sie gut vertragen. Geben Sie Ihrer Ernährung einen lacto-ovo-vegetabilen Trend – d.h. essen Sie möglichst wenig Fleisch und Fleischprodukte.
Essen Sie vor allem Vollkornbrot, Vollkornteigwaren und Vollkornbackwaren. Wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in den Randschichten des Getreidekorns machen das volle Korn so wertvoll. Vollkorn überzeugt zudem durch den herzhaften Geschmack und sättigt mehr als Weißmehlprodukte. Das schützt vor Überernährung und Übergewicht!
Genießen Sie täglich unerhitzte Frischkost - Gemüserohkost, Salate, Frischkostsauerkraut aus dem Reformhaus und frisches Obst. Peppen Sie Salate mit Vollkornschrot, Nüssen, Samen und Sprossen auf.
Fett ist nicht gleich Fett. Wählen Sie vorwiegend kaltgepresste, nicht raffinierte Pflanzenöle (reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Vitamin E etc.), um damit Rohkostsalate anzurichten, Gemüse zu dünsten oder pikante Quarkspeisen zuzubereiten. Verwenden Sie hochwertige Margarine mit hohem Gehalt an kaltgepressten Pflanzenölen, frische Sahne und frische Butter. Bratfette sollten Sie nur verwenden, wenn Sie Speisen hoch erhitzen müssen. Ungehärtetes Kokosfett ist hier zu empfehlen.
Entwickeln Sie Spürsinn für verborgenes Fett in Lebensmitteln. Der tägliche Fettverzehr sollte nicht über 80 bis 90 Gramm insgesamt hinausgehen. Neben Zubereitungs- und Aufstrichfett ist vor allem das in fettreichen Lebensmitteln versteckte Fett zu beachten.
Nehmen Sie täglich genug Eiweiß mit der Nahrung auf. Gute Quellen sind frische Milch, Sauermilchprodukte, Molke, Quark, Frischkäse, Käse, Sojaprodukte, vegetarische Pasteten, Hülsenfrüchte, Vollkorngetreideprodukte, Gemüse und Kartoffeln.
Wenn Sie auf Fleisch und Fisch nicht ganz verzichten möchten, essen Sie davon nur kleinere Mengen (ca. zweimal pro Woche). Seefisch liefert neben wertvollen Eiweiß nützliche Fettsäuren und das lebenswichtige Spurenelement Jod. Beim Verzehr von Eiern sollten Sie sich zurück halten - max. 3 Eier Pro Woche sollten reichen.
Verwenden Sie möglichst wenig Raffinadezucker (Haushaltszucker) und damit hergestellte Nahrungsmittel. Nehmen Sie zum Süßen wenig Honig, Ahornsirup, Obstdicksäfte oder Vollzucker. Als süße Brotaufstriche eignen sich Honig, Konfitüren mit hohem Fruchtanteil sowie Pflaumen- und Hagebuttenmus. Entdecken Sie die fruchteigene Süße von Obst! Wenn Sie Lust auf Süßes haben, probieren Sie doch mal Frucht- oder Nussschnitten.
Regen Sie die Verdauungsorgane durch Gewürze und frische Gewürzkräuter an. Zwiebel, Knoblauch, Zitronensaft, Meerrettich, Hefeextrakt und Hefeflocken eignen sich prima zum Abschmecken. Verwenden Sie Salz nur höchst sparsam. Nehmen Sie Meer- oder Jodsalz.
Trinken Sie genug - das ist mehr, als Sie denken. Eineinhalb Liter sollten es am Tag sein - vor allem Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees, ungezuckerte Fruchtsäfte, Gemüsesäfte und Molke. Schwarzer Tee und Bohnenkaffee sollte in Maßen genossen werden.
Wichtig ist, beim Einkauf auf die Kennzeichnung zu achten - zum Beispiel bei Pflanzenölen auf die Bezeichnung "kaltgepresst und nicht raffiniert".
Was Sie sonst noch für sich und Ihren Körper tun können...
Viel Bewegung! Generell geeignet sind Sportarten, bei denen Ausdauer im Vordergrund steht. Dazu gehören beispielsweise Jogging oder Walking, Wandern, Fahrradfahren, Schwimmen, Skilanglauf und bedingt auch Spielsportarten wie Fußball, Basketball, Badminton, Tennis und Handball. Regelmäßiges Sporttreiben hat vielfältige Auswirkungen auf die Körperfunktionen. Im Vordergrund stehen positive Effekte auf das Herz- Kreislaufsystem: Die Elastizität der Blutgefäße bleibt erhalten, die Durchblutung der Gewebe wird verbessert, erhöhte Blutfettwerte und erhöhter Blutdruck können gesenkt werden und das Herz arbeitet ökonomischer.
Entspannung
Stress spielt als Risikofaktor für eine Vielzahl von Erkrankungen eine Rolle. Durch gezieltes Entspannungstraining können Stressbelastung vermindert bzw. eine angemessene Stressbewältigung erlernt werden.
Körperpflege
Gönnen Sie Ihrem Körper gelegentlich "Pflegetage". Nehmen Sie ein ausgiebiges Wannenbad mit einem gut duftenden, pflegenden Badeöl und entspannen Sie sich. Oder nehmen Sie eine anregende Wechseldusche (heiß-kalt). Nach dem Baden oder Duschen den Körper mit einer pflegenden Körperlotion einreiben. Gönnen Sie Ihrer Haut gelegentlich eine Pflegemaske - Produkte und Beratung erhalten Sie in Apotheken, Reformhäusern und Kosmetikinstituten.
Kneippen und Sauna (Hydrotherapie) - durch Wasseranwendungen werden Herz und Kreislauf positiv beeinflusst und die Durchblutung der Gewebe verbessert. Auch das Immunsystem wird angeregt. Bei leichteren Erkrankungen können Güsse und Wickel Erleichterung bringen - Auskünfte hierzu erteilen die örtlichen Kneippvereine.
Bürsten und Ölen - Ein bewährtes, einfaches Naturheilverfahren ist das Bürsten und Einölen der Haut mit Hautfunktionsölen. Dies wirkt durchblutungsfördernd und allgemein anregend auf den Körper.
Nahrungsergänzungsmittel
Bei vollwertiger Ernährung ist die Vitamin- und Mineralstoffversorgung meist kein Problem. In Zeiten erhöhten Bedarfs beispielsweise während oder nach Krankheiten, in der Schwangerschaft oder bei größeren Stressbelastungen, kann es jedoch sinnvoll sein, bestimmte Vitamine oder Mineralstoffe zusätzlich einzunehmen.
- für den trockenen Alkoholkranken sind besonders die B-Vitamine sehr wichtig. Als Nahrungsergänzung empfehlen wir alkoholfreie Vitamin-B-Komplex-Präparate.
- In Erkältungszeiten empfehlen wir Vitamin C in Verbindung mit Zink, auch diese sind als Tabletten oder Kapseln erhältlich.
Naturheilpflanzen
(Phytotherapie)
Eine Reihe von Heilpflanzen wird speziell zur Vorbeugung von Krankheiten, zur Stärkung des Abwehrsystems und zur allgemeinen Gesunderhaltung empfohlen.
- Alkoholfreie Mariendistelpräparate in Form von Kapseln oder Tabletten wirken stärkend auf die Leber - sie unterstützen die Leberregeneration.
- Knoblauchpräparate oder frischer Knoblauch wirken senkend auf den Blutfett- und Cholesterinspiegel und verbessern das Wohlbefinden.
- Kürbiskerne wirken stärkend auf Blase und Prostata
- Ginsengpräparate in Form von Tabletten oder Kapseln stärken das Immunsystem und wirken Stressbelastungen entgegen
- Ecchinacea in Form von Tabletten oder Lutschdragees stärken das Immunsystem insbesondere in Zeiten mit hoher Erkältungswahrscheinlichkeit
- Blütenpollen werden generell als Stärkungsmittel bei Erschöpfungszuständen oder in Zeiten großer Belastung empfohlen.
Achtung!
Manche Nahrungsergänzungsmittel sind für Allergiker nicht geeignet. Nähere Informationen stehen meist auf dem jeweiligen Beipackzettel. Insbesondere Blütenpollen-, Propolis- und Gelee-Royale-Präparate können bei empfindlichen Personen Allergien auslösen.
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine vollwertige Ernährung! Ggf. sollte Rücksprache mit dem Hausarzt erfolgen.