Alkoholproblemen

In eigener Sache

Wieder dabei ...

Im Juli 1999, als das Internet für die meisten Menschen noch Neuland war, hatten wir die Idee, eine Plattform für Alkoholkranke und deren Angehörige zu gründen. Es entstand eines der ersten deutschsprachigen Hilfsangebote im World-Wide-Web, das Suchtkranken und deren Angehörigen einen »Einstieg in den Ausstieg aus der Sucht« ermöglicht. Aus eigener Betroffenheit heraus war uns schon damals klar, wie wichtig der Austausch mit Gleichgesinnten ist. Auch Infos über die Erkrankung, Hilfsangebote vor Ort, Wissenswertes und Tipps für den Weg in eine zufriedene Abstinenz können überlebenswichtig sein.

Wir sehen uns nicht in Konkurrenz zu Selbsthilfegruppen, öffentlichen/privaten Einrichtungen oder anderen Plattformen, die sich dieser Thematik widmen. A-Connect ist von uns bereits damals als niedrigschwelliges Angebot und sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Initiativen ins Leben gerufen worden.

Uns war und ist es auch heute noch besonders wichtig, dass jede und jeder, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und Religionszugehörigkeit, ohne bürokratischen und finanziellen Aufwand Informationen und Hilfe zum Thema Sucht finden kann – ganz gleich, ob angehörig oder selbst suchtkrank.

Alkoholismus ist eine anerkannte Krankheit, hat aber in der Gesellschaft keine Lobby. »Wer säuft, hat selber Schuld« ist noch immer die gängige Meinung. Alkoholkonsum wird toleriert, ja er wird sogar zum Kulturgut hochgelobt. Hat jemand jedoch ein offensichtliches Alkoholproblem, fällt sie oder er schnell durch den gesellschaftlichen Rost.

Unermesslich ist auch das Leid der Angehörigen, die Suchtkranken kaum helfen können. »Hör doch einfach auf zu trinken, dann ist alles gut«, wenn das ginge … nein, es funktioniert nicht. Ebenso »trink doch einfach weniger« wird nicht klappen, denn die Sucht ist stärker. Diese Aussagen sprechen eher für die Verzweiflung des Umfeldes, für die Unsicherheiten im Umgang mit der Erkrankung und leider auch für die Unkenntnis darüber, was es mit einer Sucht auf sich hat.

Alkoholismus ist eine Familien-Erkrankung. Das mag nur schwer zu akzeptieren sein, aber die ganze Familie ist in den Fängen der Sucht, auch diejenigen, die selbst nicht trinken. Sucht fällt nicht als Gesamtpaket vom Himmel und der Abhängige ist dabei der vermeintlich »Böse«. Nein, eine Sucht baut sich langsam auf. Sie beginnt meist unbemerkt und harmlos – häufig endet sie schrecklich.

Jede Sucht hat eine Geschichte. Die Wege in die Sucht selbst oder in eine »Suchtbeziehung« sind vielfältig. Aber, und das ist die gute Nachricht, es gibt Wege aus der Sucht. Diese sind meist ebenso individuell wie die persönliche Biografie.

Wir freuen uns, wenn wir uns mit anderen über die Themen Sucht und Alkoholismus austauschen können und stehen für Fragen zur Verfügung.

Auf ein Neues!
Ilo & Rudi


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