Was ist ein Quartalstrinker?
Der Quartalstrinker ist ein Ausnahmephänomen. Unter Quartalsaufen versteht man das phasenweise exzessive Alkoholtrinken. Fachleute sprechen von Epsilon-Alkholismus.
Ein typischer Quartalsäufer lebt ohne Schwierigkeiten über einen längeren Zeitraum alkoholabstinent. Vielleicht trinkt er on dieser Zeit sogar geringe Mengen Alkohol – anscheinend ohne schädliche Folgen. Dann verspürt er plötzlich starken "Saufdruck". Wenn er dann zur Flasche greift, erlebt er einen Kontrollverlust und trinkt mehrere Tage durch enorme Mengen Alkohol. Er ist in dieser Phase ständig berauscht. Manche Quartaltrinker verlassen in dieser Zeit ihre gewohnte Umgebung. An einem bestimmten Punkt angelangt, hört dieser Trinker plötzlich mit dem Alkoholtrinken auf, meist ohne dabei Entzugserscheinungen zu haben.
Das Quartalsaufen birgt vor allem die Gefahr in sich, dass nach einiger Zeit die Trockenphasen immer kürzer werden und es letztendlich in ständiges unkontrolliertes Alkoholtrinken mündet. In vielen Fällen liegt nach einer Zeit schwerer chronischer Alkoholismus vor.
Bedingt durch die phasenweise Abstinenz sehen Quartalsäufer häufig nicht ein, Alkoholiker zu sein. Dies führt dazu, dass nur wenige dieser Betroffenen eine Beratungsstelle überhaupt aufsuchen. Auch der Quartalsäufer ist laut unserer Rechtsprechung alkoholkrank und hat Anspruch auf Behandlung.